Der spanische Geocacher hat mit mir in Vigo ein Event besucht, auf dem lauter Leute in hellblauen Trikots herumliefen - Fußballfans vermutlich. Das war laut und bunt und hat Spaß gemacht. Danach durfte ich einige Zeit in diversen Taschen verbringen, bis er mich etwa 50 km weiter am Rio da Chanca nahe einem Ort abgelegt hat, der Lores heißt. Wir fuhren über schmale Landstraßen, gesäumt von Natursteinmauern, welche die mit Weinstöcken bepflanzten Hänge abstützen. Dann ging es ein ganzes Stück zu Fuß über staubige Wege weiter bis zum Cache.
Seit ich in der Dose liege, dringt nur noch der Gesang der Zikaden zu mir. Eng ist es, dunkel und einsam … Eingeklemmt zwischen Logbuch und Bleistift warte ich auf meine Weiterreise. Vor Kurzem wurde die Dose geöffnet und ich hatte schon die Hoffnung, dass ich mitgenommen werde. Doch nein – der Cacher signierte nur das Logbuch und ließ mich zurück. Zum Glück kann ich nicht nur gut stillhalten, sondern habe ein lebhaftes Kopfkino. Ich stelle mir vor, wie ich auf einem Schiff den Atlantik überquere und bald in Südamerika an Land gehe. Fast kann ich die Meeresbrise riechen …